1. Reisetag


Es hat einige Zeit gedauert, bis es mir überhaupt möglich war, mit meinem Wohnmobil in ein anderes Land zu reisen.

Mein Mann ist vor 16 Monaten verstorben und jetzt werde ich in großen Teilen die Reise unternehmen, die ich an seinem Todestag für uns beide geplant habe. Es gilt für mich auf diesem Weg eine Verbindung von der Vergangenheit in eine selbstbestimmtes, kraftvolles Leben zu erfahren und seine Stärke und Liebe in mir zu integrieren.

Ich fange diese Reise mit einem Besuch bei meinem Bruder an. Shorty wohnt fast an der Grenze zu Dänemark, wenigstens vor Fehmarn und absolut im Norden. 

Ich habe mich gut vorbereitet, das Fahrzeug war bei der Urlaubsdurchsicht, ich habe bei Brobizz nach der Funktionsfähigkeit meiner Onboard Unit nachgefragt.

Alles gecheckt und doch gibt es bei der Fahrt auf der Autobahn die erste Herausforderung, denn beim Scrollen durch den Bordcomputer leuchtet der Ölstand in rot, unübersehbar. Jetzt heißt es cool zu bleiben. Ich telefoniere mit Antje, um nicht in ein Loch zu fallen. 10 Minuten später rufe ich die gelben Engel an und weitere 10 Minuten steht der Engel vor meinem Fahrzeug. Er fährt mit mir zur Tankstelle, gibt mir Mut, das Öl jetzt hier vor Ort aufzufüllen. 

Am nächsten Morgen dem ersten Reisetag nach Schweden geht es nach einem leichten Frühstück mit Tee und Müsli über Puttgarden nach Dänemark. Die BroBizz Box funktioniert nicht, die Fährfahrt ist bar zu bezahlen. Ich überlege zu Brobizz nach Kopenhagen zu fahren, aber dort ist keiner, mit dem ich sprechen kann. Ein Telefonat gibt Gewissheit - die Box ist nicht mehr zu verwenden. Die erste Aufforderung zum Loslassen. Verkrampft durch Kopenhagen zu fahren, ist keine Lösung. Annehmen, loslassen. Weiterfahren.

Ich fahre durch den Tunnel, über die Brücke und stoppe bei der Bezahlstation auf der schwedischen Grenze. Anschließend stoppe ich am Zoll und reiche dem Zöllner den Heimtierausweis und meinen Personalausweis. Ja, ich reise allein, ja, ich bin im Urlaub. Und weiter geht es.

Ich schlafe heute Abend in Lund auf dem Golfplatz. Hier gibt es 4 Stellplätze, Duschen und Toilette kann im Clubhaus benutzt werden.

Der Tag verabschiedet sich mit einem herrlichen Sonnenuntergang über dem 18. Loch.

 

2. Reisetag


Ich fahre um 8 Uhr aus dem leicht regnerischen Lund über die E4 Richtung Jönköping. Als das Schild Storre Mosse kommt, überlege ich kurz. Dieser Naturpark hat uns sehr gut gefallen und es ist eine kostenfreie Übernachtung im Wohnmobil möglich. Jetzt brauche ich allerdings keinen Übernachtungsplatz und die Uhrzeit bietet keine Möglichkeit, einen Elch wahrhaftig sehen zu können.

Es geht weiter die E4 Richtung Norden. Kurz hinter Jönköping halte ich auf einem Rastplatz an, tanke das Fahrzeug wieder voll und gehe mit dem Hund durch den Wald an einen See. Auf dem Rastplatz gibt es sogar eine Entsorgung für Wohnmobile. Ich erinnere mich, dass das oft an Rastplätzen zu finden ist. Augen auf, heißt also die Devise.

2 Stunden später halte ich erneut auf einem Rastplatz und gehe eine kurze Strecke an einem See mit Yuki. Die Temperaturen sind gestiegen und es ist fast sommerlich warm. Herrlich das leise Plätschern des Wassers am Ufer zu hören.

Jetzt gilt es einen Platz für die Nacht zu finden. Der Platz in Olshamman gefällt mir nicht, da stehen nur Rentner vor ihren Fahrzeugen. In Akersund ist mir der letzte Platz auf dem Stellplatz zu weit weg vom Wasser und mit 380skr zu teuer. Weiter im Norden versuche ich in Örebro einen Platz zu finden, aber ich breche nach 30 Minuten ab. 

Letztendlich übernachte ich auf einem 24h Parkplatz an der Straße in Lindesberg mit 10 anderen Wohnmobilen. Ich bin mutig. Morgen geht es weiter auf den Weg Richtung Mitternachtssonne, auf den Weg zur Klarheit.



3. Reisetag


Heute Morgen bin ich von Lindesberg bis nach Saxdalens gefahren. Das waren nur 75 Kilometer. Ich bin angehalten hier an diesem See. Neben dem noch nicht geöffneten Café gibt es einen Stellplatz. Ich habe echt überlegt. Aber seht selbst auf den Bildern. Es ist 11 Uhr morgens und ich darf bereits jetzt auf den Stellplatz (regulär erst ab 14 Uhr). Gebucht wird dieser Platz über Campcation. 

Ich parke das Wohnmobil ein, nachdem der Besitzer des Cafés mir das Schloss öffnet. Den Code für das Schloss erhält man mit der Buchungsbestätigung des Portals. Ein herrlicher Tag liegt vor mir. Die Sonne scheint. Ich bin guter Dinge. 

Ich hole das Fahrrad aus der Garage, baue den Hundeanhänger auf. Ich stelle einen Stuhl vor das Fahrzeug und einen Tisch vor den Stuhl.

Doch noch will ich nicht still sitzen. Ich radle mit Yuki in den 7 Kilometer entfernten Ort, um dort im Coop Supermarkt Brot, Salat und Joghurt zu kaufen. Fröhlich geht es zurück und das Schaukeln auf dem Spielplatz des Stellplatzes darf nicht fehlen.

Ich sitze auf dem Badesteg und lasse die Beine ins Wasser hängen. Der Kuckuck ruft, einige Möwen schreien und fliegen über den See. Im Schilfgürtel tummeln sich die Libellen. Ein Paradies. Ich wage es, kurz an der Badeleiter in den See abzutauchen. Diese kleine Abkühlung reicht mir.  Es ist bereits später Nachmittag als ich mir wieder mein Fahrrad schnappe. Heute morgen hatte ich gesagt, ich werde heute Abend Pizza essen. Und hier in dieser vermeintlichen Einsamkeit gibt es in 1 Kilometer Entfernung einen Pizza Service. 

Es gibt eine Kebab Pizza mit Liebe gebacken und reichlich belegt dazu Wein, den ich von lieben Freunden geschenkt bekommen habe.

Ein gemütlicher Abend bei dem der einsetzende Regen auf dem Dach zu hören ist.

Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich. Die guten Dinge passieren immer mir. Gute Nacht.


4. Reisetag


Es geht weiter in den Norden! 

Doch zunächst gehe ich mit Yuki im Nebel spazieren. Ich bin froh, dass ich bereits gestern alles verstaut habe, damit es nicht nass wird. Jetzt bin ich bereit loszufahren und will die Kette von der Einfahrt lösen. Der Betreiber hatte die Kette gestern Nachmittag wieder eingehängt. Und er hat tatsächlich die Zahlenkombination verdreht, damit niemand ohne Buchung auf den Platz kommt, denn den Code des Schlosses erhält man mit der Buchung. Leider ist das Schloss nass, die Zahlen lassen sich nicht drehen. Trocknen und Silikon Spray helfen nix. Die Zahlen lassen sich nicht drehen. Werkzeug würde das Schloss kaputt machen. Jetzt ist eine gute Idee gefragt, keine Telefonnummer, kein Ansprechpartner, der 2. Zugang ebenso verschlossen. In mir kommt das Gefühl des Eingesperrtsein hoch, wie es als Kind war - stop, das ist jetzt nicht. Ich drehe mich, ändere die Perspektive und sehe, dass die Kette auf der anderen Seite in den Pfosten gedreht ist. Nun braucht es lediglich einen langen Stiel, ein bisschen Sternenstaub und Wunder weiter geht´s. Mittlerweile hat sich der Nebel verzogen und ich tanke an der nächsten Tankstelle das Fahrzeug für die Fahrt voll. Es geht über die E16 nach Norden. In Vansbro biege ich auf die 26, die mich zur E45 bringen wird. Es werden heute fast 500 Kilometer sein, die ich zurücklege. Ich gönne mir 4 Pausen.

In der 1. Pause kaufe ich ein Haarband für die Midsommer Party. Die 2. Pause machen wir auf einer Parkfläche oben am Berg. Bei der 3. Pause esse ich den Rest meiner Pizza von gestern. Die Sicht ist phänomenal, es ist genau richtig hier zu rasten. Jemand hat ein Herz mit Tannenzapfen auf den Weg gelegt. Die Sonne scheint, der Wind bläst mir ins Gesicht während ich esse. 

Die 4. Pause erfolgt bei einem Campingplatz. Hier hoffe ich auf ein Stück Kuchen direkt am See, aber so offen ist offen leider nicht.

Ich fahre weiter. In Östersund möchte ich gerne entsorgen, aber die hochmoderne Rinne für Abwasser ist hinter der Schranke, der Platz nur online zu buchen und nur Asphalt so weit das Auge reicht. Das wollen wir nicht. Beim Weiterfahren sehe ich schon die dunklen Wolken, Blitze zucken am Himmel. Ich stoppe bei Lits Camping 150 schwedische Kronen für 1 Person und 1 Nacht inklusive Grasboden, Strom, Dusche, Toilette, WLAN auf einem Campingplatz klingt einladend. Kurz nach dem Gassi gehen, fängt es an zu regnen. Ich bin dankbar im Fahrzeug zu sitzen, arbeite mit allen Geräten, speichere Bilder, Poste Geschichten. Ich liebe das Leben und das Leben liebt mich. Ich hebe das Glas auf das Leben.

 


5. Reisetag


Ich reiße die Augen auf, die Sonne scheint hell und strahlend durch die Dachluke meines Wohnmobils. Ich schaue auf die Uhr - 5.05 Uhr. Das ist die Mitternachtssonne, die auch unterhalb des Polarkreises zu merken ist. Ich frühstücke allerdings erst 1 Stunde später, schreibe in mein Dankbarkeitstagebuch, ergänze diese Seite und fahre um kurz nach 10 Richtung Lycksele. In Strömsund halte ich kurz vor der Brücke und überlege, ob ich auf dem Campingplatz lediglich mein Abwasser entsorgen kann. Im Nachhinein wäre das klug gewesen, denn es gibt nur ausgewählte Plätze an denen auch die Entsorgung von Schwarzwasser möglich ist. Auf der anderen Seite der Brücke parke ich vor der Kirche und kaufe einen frischen Salat und Tomaten.

Yuki wartet derweil im Fahrzeug. Auf der E45 geht es weiter bis nach Dorotea. Hier biege ich auf die 92 Richtung Lycksele ab. Gleich nach der Abbiegung kommt ein Badeplatz, an dem ich zu Mittag esse. Es beginnt wieder zu regnen und ich starte den Motor. Es gibt ein paar hübsche Plätze, noch will ich nicht halten. Da es bereits später Nachmittag ist, denke ich, dass ich 20 Kilometer vor Lycksele übernachte. So kann ich morgens gleich in die Stadt und wenn ich auf den FirstCamp Platz fahre, lohnt sich ein Besuch. Die Straße wird gerade neu gemacht und es ist eine Schottersteinwüste. Mit 30 km/h scheppert das Wohnmobil über die Straße. Oh nein, noch ein Abschnitt, dachte ich eben noch daran, auf diesen tollen Platz umzukehren... aber nicht über diese Straße und von hinten kommt ein LKW näher. Es geht also voran. Da sehe ich auf dem Navi, dass wieder ein Übernachtungsplatz kommt. Er wird als Zelt angezeigt. Ich biege links ab und tatsächlich, Gut zu erreichen, Trockentrenntoilette für Damen und Herren und eine Feuerstelle mit Holz befindet sich hier. Zum Fluß ist es allerdings weit und man muss durch unwegsames Gelände gehen. Zusätzlich schwirren nach dem Regen und 15 Grad viele Mücken umher. Ich nutze die Zeit um eine neue Podcast Folge von "Ausgesprochen" aufzunehmen. 

Ein komisches Gefühl in dieser Stille hier zu sitzen, dem seltenen Verkehr der Straße und den Vögeln zu lauschen. Mücken tanzen vor den Fenstern, zum Glück von außen. Wie bestellt 20 Kilometer vor Lycksele. Wunder. Ich gehe früh ins Bett, um früh weiter zu fahren. Gute Nacht.



6. Reisetag


Es ist 5 Uhr als ich langsam die Augen öffne. Die Vögel begrüßen den ruhigen Morgen. Die Gräser sind nass vom Regen und dem Morgentau. 

Ein kurzer Spaziergang und es geht die letzten 20 Kilometer nach Lycksele, dem Tor von Lappland.

Die Straße wird gerade neu gemacht und ist jetzt eine staubige und steinige Straße. Ich bin froh mich dafür entschieden zu haben, heute früh zu fahren, wenn mir kein Laster im Nacken hängt oder mich Autos überholen. Lediglich die Bauarbeiter arbeiten bereits als ich über die nebelige Straße fahre - der Sonne entgegen. In Lycksele angekommen fahre ich zum Ansia Resort und entsorge dort mein Abwasser.

Anschließend stelle ich das Wohnmobil am See ab und gehe mit Yuki eine große Runde. Als wir das letzte Mal im Februar 2022 hier waren, war der ganze See zugefroren und wir haben dort hinten Polarlichter fotografiert bei -22 Grad. Du bist nicht an meiner Seite, doch ich halte Deine Hand. Die Tränen, die über mein Gesicht laufen, gefrieren nicht, denn ich habe unsere Liebe in mir.

Ich lass es mir nicht nehmen und gehe hier shoppen, denn ich möchte die trüben Gedanken alleine zu sein, mit einem schönen Erlebnis vertreiben. Ich bin begeistert. Anschließend trinke ich einen mit Liebe frisch aufgebrühten Latte in der Kaffeerösterei im Ort, in der wir auch beim letzten Mal zu Gast waren. Heute sitze ich bei 14 Grad in der Sonne vor dem Haus. Gegen 13 Uhr verlassen wir Lycksele und fahren weiter Richtung Vidsel. Ich hatte gedacht, ich könnte am Fluss die Nacht verbringen, aber als wir aussteigen, umschwirrt uns gleich alles mögliche und Yuki ist genervt. Da habe ich auch keine Ruhe. Ich tanke das Auto noch einmal voll und weiter geht´s. Die nächste Straße ist die 395 und es ist eine aufgeschüttete Straße, nicht geteert. Die zieht sich so 50 Kilometer über die Berge. Da ich nicht schnell fahre, dauert die Fahrt eine ganze Weile. Ich lasse meine Gedanken kommen und gehen und fahre einfach weiter. Über die 95 geht es Richtung Lulea und links einige Zeit später nach Vidsel. Da ich mich erst am Montag dort verabredet habe, stell ich mich einfach in eine Schneise neben der Straße, in der Bauarbeiter ihre Kabelrollen gelagert haben. Sonntags arbeitet sicher keiner und ich genieße den Blick über den See.


7. Reisetag


Dieser Reisetag ist ein Tag am Størfossen. Ich bin früh morgens um 8.30 bereits an diesem tollen Platz der Stromschnellen. Die Rastbänke, die überall verteilt stehen sind leer und warten auf die Besucher. Wir gehen über die befestigten Wege, die Wurzeln und Steine bis wir zu den Stromschnellen kommen. Ein ohrenbetäubender Lärm schlägt uns entgegen. Die Morgensonne steht im Kontrast zu dieser Kraft des Wassers, das sich tosend den Weg ins Tal nimmt. Ich fotografiere und suche immer weiter nach einem Ausschnitt dieses Ortes, der auf meinem Kalender verewigt werden kann oder Inspiration für einen Text ist.

Die Nacht verbringe ich auf einem Rastplatz etwa 20 Kilometer oberhalb der Stromschnellen und auch hier rauscht das Wasser gewaltig 24 Stunden.


8. Reisetag


Nachdem ich um 5 Uhr aufgestanden bin, fotografiere ich den Størfossen im Morgenlicht. Im Nationalpark ist das Campen verboten und ich finde gut, wenn man sich daran hält. In diesem Land gibt es viel Freiheit an anderen Plätzen.

Yuki hat heute anscheinend Muskelkater und will nicht weiter ins Tal spazieren. Wir gehen zurück und es gibt für mich warmen Haferbrei mit Ingwer zur Stärkung für den Tag.

Heute besuche ich Alexander von Aurora Photo Lapland . Es ist das erste Mal, dass wir uns sehen, aber es passt alles. Heute Abend gehen wir auf Elchsafari. Ich freue mich. Bis dahin lese ich und gehe mit Yuki durch den kleinen Ort. Wir grillen mit seiner Familie und tauschen Erfahrungen des Lebens aus. Seht selbst - haben wir einen Elch gesehen?



9. Reisetag

Es hat die ganze Nacht geregnet und auch am Morgen fallen immer wieder Tropfen auf die Straße. Nach einem kleinen Frühstück fülle ich Wasser auf und fahre über die 374 und die 45 nach Jokkmok. Heute werde ich den Polarkreis überfahren.

Es regnet während ich die 100 Kilometer zurücklege. Auch am Polarkreis regnet es, so dass ich lediglich mit Yuki eine kleine Runde drehe. Da gerade ein Bus angekommen ist, schaue ich nur kurz in den Souvenirshop. Weiter geht´s. In Yokkmokk angekommen, parke ich das Wohnmobil und verschaffe mir einen kurzen Überblick über die kleine Stadt. In der Konditorei kaufe ich 2 leckere Teilchen, die ich gleich zum Kaffee verputzen werde. Im Supermarkt hole ich mir noch Salat und ein Brot für heute Abend.

Der Campingplatz Arctic Camp ist ca. 2,5 Kilometer hinter Jokkmokk. Eine Übernachtung im Wohnmobil mit Strom kostet 340 SKr, das sind rund 30 Euro. Free Wi-Fi inklusive, auch Sauna und ein Aqua Park können benutzt werden. Nach dem Kaffee geht es mit dem Roller und Yuki eine Runde drehen und anschließend mit dem Fahrrad in den Ort für die Bewegung. Ich bin immer wieder nachdenklich, denn ich hätte gerne mit Mark diese Erlebnisse geteilt. Allerdings habe ich die Gewissheit, dass er mir zuschaut und sich freut. Gute Nacht.


10. Reisetag


Heute wollte ich in den Naturpark ..... Ich hoffe auf Sonnenschein. Das Wetter ist allerdings genauso wechselhaft wie ich. Ein Motorrad kommt mir entgegen, der Fahrer hält die Hand zur Siegerpose hoch und ich weiß, ich fahre zum Nordkap.

Bei fast andauerndem Regen lege ich 620 km bis zu meinem Übernachtungspunkt auf der Passstraße zurück. In Alta tanke ich das Fahrzeug noch mal voll. Jetzt sollte ich bis zurück nach Schweden kommen.

Nach 620 Kilometern und bei etwas über 33.333 Kilometern halte ich an der E6 zum Übernachten.

11. Reisetag


Ich stehe früh auf, es ist ja eh die ganze Zeit hell.

Es sind noch knapp 100 Kilometer bis zum Ziel. Auf dem Weg halte ich mal hier mal da und fotografiere ein bisschen aus der Hüfte. Bei diesem Regen ist das Fotografieren mehr Glückssache oder eben Dokumentation. 

The end is a present, open it slowly

Ich fahre die letzten 13 Kilometer langsam denn es ist dicker Nebel, der sich nicht legt. Der Parkplatz ist seit 2021 kostenfrei, dafür kostet der Eintritt in die Nordkaphallen 350 NKr für Erwachsene. Da ich die Ausstellung bereits vor 5 Jahren gesehen habe, mach ich ein paar Fotos an der Weltkugel. Anschließend setze ich mich in den Nebel und nehme noch einen kurzen Text auf.

Kaffee und ein Snack, ich fahre ins Tal und plötzlich klart das Wetter auf Da gibt es 2 Gedanken und der Gedanke der Rückkehr gewinnt.  So gehe ich bei Sonnenschein und 7 Grad erneut zur Weltkugel. Ich habe einen Stein für Mark bemalt und zu seinem Gedenken lege ich diesen am Nordkapp nieder. Ich wünsche Euch sanfte Träume von diesem Ort, wo die Sonne heute nicht untergehen wird (20.06.24).


12. Reisetag


Ich lasse mir Zeit, das Nordkapp zu verlassen. Heute ist die Sonne hell und freundlich und ich gehe mit meinem weißen Kleid (midsommar) zur Weltkugel. Wieder bekomme ich ein Foto mit und ohne Yuki, was mich sehr freut. Auf dem Weg über das Gelände fotografiere ich Yuki ähnlich wie das Bild von Cara von vor 5 Jahren. Als erneut leichter Nebel über den Parkplatz zieht fahre ich los. 

Ich komme nur 86 Kilometer, da sehe ich einen Adler neben der Straße fliegen. Ein Schild folgt, das nach links zu einem Campingplatz weist, ich fahre weiter, erneut fliegt der Seeadler neben der Straße. Ich fahre noch mindestens 10 Kilometer bevor ich die Möglichkeit habe, das Wohnmobil zu wenden. Und ja, ich parke um 12 Uhr das Wohnmobil auf dem Platz, verbinde mich mit dem Strom und trinke meinen zweiten Kaffee an diesem Morgen. Dem Mann an der Rezeption erzähle ich, dass ich den Adler gesehen habe und deshalb hier bin. Er zeigt mir auf der Karte, wo der Seeadler hier auf der Insel lebt. Das Abenteuer beginnt. Um 13 Uhr starte ich zu einer 2,5 Stunden Wanderung über Felsen, sumpfige Gräser und über Spalten. Yuki läuft an meiner Bauchleine und wir sind ein Super Gespann. Die Sonne scheint. Ich sehe ein Wiesel, ganz klein auf diesem riesen Stein. Überall finden wir Seeigelhüllen und Körper und Scheren der Königskrabben.

Der Seeadler muss da sein. Und da fliegt er.... Wie herrlich seinen gleitenden Flug zu beobachten. Ich bin zutiefst dankbar für diesen Moment.

Am Abend gehe ich 1,5 Stunden in die andere Richtung und auch dort haben wir das Glück, diese Vögel beim Fliegen beobachten zu können.

Jaaaa, unglaubliche Dankbarkeit öffnet mein Herz. Ich könnte stundenlang hier spazieren.

Erfüllt schließe ich die Augen und falle in den Schlaf. Bis morgen.

13. Reisetag


Heute morgen gehe ich mit Yuki an den steinigen Strand. Mein inneres Kind freut sich, die schönsten Steine zu finden.

Ich suche nach Steinen, die wie ein Herz aussehen und es ist spannend, wie viele Herzformen ich finde.

Es geht durch Norwegen zurück in den Süden. Ich fahre langsam bis um 18 Uhr und stehe in Hetta (Finnland) am See für die Nacht. 

In der Abendsonne esse ich Salat und vegetarische Köttböllar, schreibe und genieße das Leben!


14. Reisetag


Es sind bereits warme 14 Grad als ich morgens mit Yuki durch den Ort laufe. Die Sonne scheint und so zieht es mich nach wenigen Kilometern bereits zu einer Pause am See. Ich sitze im Wohnmobil, den Blick über dem glitzernden See und male.

Die vielen Seen haben meine Seele inspiriert und so ist sie es, die dieses Bild erstellt.

Ich fahre weiter Richtung Grenze. Noch einmal halten wir zum Spazieren gehen und auf einen Kaffee.

Nachdem wir die Grenze zu Schweden passiert haben, kaufe ich einen Aufsatz für eine kleine Campinggasflasche gegen die Mücken. Ich hoffe, sie wird uns gute Dienste leisten. Ich tanke an der gleichen Tankstelle wie auf dem Hinweg, nur muss ich dieses Mal parallel zum Dach (Höhe 3 Meter) stehen. Zum Glück reicht der Schlauch bis zum Fahrzeug. Jetzt ist der Tank wieder voll und es geht weiter bis ich wieder dem Hinweis auf einen Rastplatz folge. Dieser ist wunderschön am See gelegen. Zum Spazieren gehen sind hier entlang des Sees Bretter befestigt - wunderschön. Ich liege im Wohnmobil und genieße diesen unerwarteten Mittagsschlaf. Es ist bereits 17 Uhr als wir uns auf der E45 Richtung Galliväre befinden. Schauen wir mal, wo wir heute Nacht das Fahrzeug abstellen und übernachten.

Es regnet und die Straße, die zum Stora Sjöfallet führt, schüttelt das Wohnmobil kräftig durch. Jetzt ist die linke Seite der 360 Grad Kamera ausgefallen und wir schauen nur noch 270 Grad. 

Ich parke auf einem Parkplatz für die Nacht. Morgen früh um 4 Uhr soll die Sonne scheinen. 388 Kilometer weiter in den Süden gefahren- gute Nacht. 



15. Reisetag

Heute geht es weiter Richtung Vilhelmina. Dort möchte ich 2 Nächte bleiben, bevor ich den Vildmarksvej fahre. Ich wache bei strahlendem Sonnenschein um 4.45 auf. Eine kleine Runde mit Yuki und es geht in durch die Sonne über die holprige Straße zurück. Mein Navi zeigt Ankunft 11.28 Uhr für 125 Kilometer - sooo langsam will ich nun doch nicht fahren.

In Jokkmokk entsorge ich auf dem Campingplatz für 30SKr, dafür fülle ich gleich meine Wasservorräte auf. 

Ich gehe mit Yuki noch ein bisschen durch die Stadt, bevor es weitergeht. Nächstes Zwischenziel ist Sorsele. Da steht doch plötzlich ein Elch am Waldrand und schaut zu mir. Er ist noch weit entfernt, aber ich sehe, er sieht mich an. Und KEIN Auto weit und breit. So sehr ich mich bemühe, er ist verschwunden, bevor ich ein Foto machen kann:-)). Dafür kann ich anschließend viele Rentiere fotografieren, die auf der Straße laufen. Zusätzlich zu diesen verlangsamt eine lange Baustelle die Fahrt. Ich bin unentschlossen, ob ich irgendwo stehe oder auf einen Campingplatz fahre. Am Abend bin ich die 500 Kilometer bis Vilhelmina gefahren und stehe auf Kolgardens Stugby & Ca Camping in Vilhelmina. Total freundlicher Empfang, 320 SKr ohne Strom mit Wifi. Der letzte Platz gleich vorn am Eingang und mein Fahrzeug passt genau mit der Sitzecke zum See. An dieser Straße hier beginnt der Vilkmarksvägen. Es passt alles. Danke und gute Nacht.

18. Reisetag

Der Tag beginnt mit leichtem Regen, der auf das Dach des Wohnmobils klopft. Ich bin bereits wach, trinke einen Kaffee und schreibe mein Erfolgstagebuch. Anschließend gehe ich mit Yuki die Morgenrunde und hole Brötchen beim Bäcker, der jeden Morgen von 7 bis 9 Uhr Brot, Brötchen und Kuchen verkauft. Selbstgemacht und total lecker. Nach dem Frühstück gehe ich duschen und abwaschen und es geht los. Kurz entsorgen und wir fahren auf der E45 in Richtung Süden. Nach 160 Kilometern hat hat es mir Flasjöstrands Camping (auf Facebook unter flasjostrands zu finden) angetan. Er liegt direkt an der E45.

Der Blick direkt auf den See, ein leichter Wind und Strand. Die Sonne scheint mittlerweile und wir halten. Ein ausgiebiger Spaziergang, ein Sonnenbad, Mittagessen, Mittagsschlaf, ein Bild malen, spazieren, schreiben, fotografieren.

Ein toller Tag. Beseelt gehe ich ins Bett und lausche dem Rauschen der Wellen bis alles still ist, wirklich still.

19. 20. 21. Reisetag

Morgens um 5.30 Uhr ist der See spiegelglatt, kurze Zeit später fallen die ersten Tropfen und bringen Bewegung in das Wasser. Ich starte den Tag in Ruhe und unterhalte mich mit Andreas und Sonja über Leben und Reisen in Schweden. Es heißt Auf Wiedersehen zu sagen. Ich habe nun einen Campingführer. In Östersund biege ich von der E45 auf die E14 Richtung Sundsvall ab und fahre nach 160 Kilometern auf Camp Viking ein.

Ein toller Platz am See. Es gibt Badestellen, ein Restaurant, eine Bar mit belgischem Bier. Ich fahre Fahrrad, arbeite an meinem Bildband mit Text und Foto. 

Wunderschöne Sonnenuntergänge.

Hier habe ich Jenny kennengelernt und sie hat gesagt, es gibt Begegnungen im Leben, die vergisst man nicht. Unsere Begegnung ist so eine.

Ich habe sie gleich lieb gehabt. Ein Bad in schwedischer Gelassenheit von jungen Menschen auf einem Boot! Wie geil ist das! Ich wünsche Ihr viel Liebe in ihrem Leben. Gute Nacht.

 

16. + 17. Reisetag

koppla av

Der Campingplatz ist wunderschön und so erkundige ich diese 2 Tage die Gegend um Vilhelmina mit dem Fahrrad und lasse das Auto stehen. Die Funkbedienung meines Fahrzeuges ist ausgefallen und ich übe mich in der totalen Annahme der Dinge, die kommen und sind. 

Das Wetter ist weiter wechselhaft und beschert uns viele Mücken und Knotts. Das ist vor allem für Hunde unangenehm. Sie bekommen rote Stellen, die allerdings keiner Behandlung bedürfen. Da bin ich sehr beruhigt. Danke Alex für den Hinweis.


22. Reisetag

Der Campingplatz Camp Viking bietet eine gute Ver- und Entsorgung, die ich gerne nutze. Es geht zunächst zum Tanken und weiter die nächsten 300 Kilometer nach Mora. Wir parken am Fluss bei der Kirche auf einem großen Parkplatz und erkunden die Stadt.

Am See sieht man das bekannte Dalarna Pferd. Es ist Sonntag, sonnig und bereits 17 Uhr als wir weiterfahren, um einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden. Den finden wir nach 1,5 Stunden Fahrt. 

Ich freue mich, dass wir unterwegs ein paar Pausen gemacht haben, um die Landschaft zu genießen und rechts und links des Weges einzutauchen. 

Innerlich bin ich aufgewühlt von den Gefühlen, die mich beim Autofahren immer wieder überkommen, die mich spüren lassen, wie sehr ich Mark neben mir vermisse. Du bist in meinem Herzen. Gute Nacht.

 

24. Reisetag

Heute ist das Wetter herrlich, die Sonne scheint und wärmt bereits früh mit ihren Strahlen. Ich entscheide mich, in Karlstad für eine weitere Nacht zu bleiben. Es gibt einen Stellplatz beim Hafen in der Nähe des Mariebergs Skogen nur 4 Kilometer entfernt und fußläufig zur Stadt.

Ich fahre los, denn die Chance einen der begehrten 6 regulären Plätze zu bekommen ist um diese Zeit groß. 24 Stunden darf dort kostenfrei gestanden werden. Den ersten Wechsel schaffe ich nicht, ein anderes Fahrzeug ist schneller, beim zweiten Wechsel hat der Beifahrer des Fahrzeuges hinter mir den Platz besetzt und zeigt mir deutlich mit verschränkten Armen und Schmollmund, dass ich da keine Chance habe, sollen sie den Platz haben. Jetzt stelle ich mich an die Seite, in Poolposition. Und tatsächlich wird mir angezeigt, dass der nächste Platz verlassen wird und man mich gesehen hat. Super, ich gebe den Daumen hoch und parke 2 Minuten später ein.

Wie herrlich mit Aussicht auf die Marina. Beseelt hole ich Fahrrad und Anhänger und erkunde die Umgebung. Überall Bänke zum Ausruhen, Treffen, Lesen, Unterhalten. Wir besuchen das Mariebergs Skogen. - wunderschöner Park mit Cafés, geschwungenen Wegen, Bänken, einem Freilichttheater, ein Traum für die ganze Familie. 

Durch die Straßen geht es zum Zentrum, das tatsächlich fußläufig zum Platz liegt, aber das erkenne ich erst auf dem Rückweg mit dem Fahrrad. 

Die untergehende Sonne schickt warmes Licht ins Wohnmobil. Weiter im Süden merke ich, dass es abends wieder dunkler wird und sinke in einen tiefen Schlaf.

 

26. Reisetag

Am nächsten Morgen wache ich neben dem Baufahrzeug auf. Ja, an der Brücke wird gebaut, aber der Stellplatz war nicht gesperrt. So versichere ich mich, dass ich noch stehen kann und versichere dem Bauarbeiter, dass ich meine Parkgebühr gezahlt habe. Mit dem Fahrrad fahre ich rüber und schaue mir die Wohnmobil Parkplätze an. Yuki und ich fahren bis zur Badestelle und entscheiden, wir fahren hier mit dem Wohnmobil hin. Zunächst entsorge ich auf dem Stellplatz, der einen super Bodenablauf hat. Danach fahren wir erstmal mit dem Momo weiter zu einem Parkplatz, der in meiner App ebenfalls für Übernachtung angezeigt wird. Das ist korrekt, ab 20 Uhr kann man dort kostenfrei stehen, tagsüber werden Parkgebühren fällig. Glücklicherweise ist es so früh, dass bei den bunten Fischerhäusern nur wenig los ist. Da schlägt mein Fotografenherz höher. Danke für diesen Moment. Anschließend fahre ich zurück zum Stellplatz beim ICA Supermarkt. Es ist ein Platz am Wasser frei und damit steht für mich fest, wir bleiben mindestens 1 Nacht und erkunden die Insel mit dem Fahrrad, laufen, sitzen und fotografieren. Die weißen Häuser in der Stadt sind total hübsch anzusehen. Natürlich ist hier viel los, weil Sommer ist und dieser Ort ein Touristenmagnet. Ich genieße den Trubel und wage mich sogar in in eine Loppis. Irre, was dort zum Kauf angeboten wird, gesammelte Werke. Jeder Verkäufer hat seine Telefonnummer und den Preis an der Ware, bezahlt wird mit Switch. Ich kann den Pullover, den ich gefunden habe, allerdings mit passendem Bargeld bezahlen. Etwas befremdlich scheint der 100 Kronenschein zu sein. Auf dem Rückweg kaufe ich eine Pizza for take away und verspeise diese in der Sonne vor dem Wohnmobil. Das Leben ist wundervoll. Abends unternehmen wir eine kleine Tour mit dem Fahrrad und beschließen den Abend mit einem Glas Rotwein bei untergehender Sonne. Bis morgen.

28.-30. Reisetag

 

Die Sonne scheint bereits um 5 Uhr hell ins Wohnmobil. Heute morgen gehen wir zum Frühstücken in ein kleines Café. Yuki und ich laufen 1 Stunden über den Golfplatz in Richtung Dorf und zurück, denn ich werde sie nicht mitnehmen zum Frühstück. Anschließend gehen wir die 2. Neun Löcher als Vorcaddie über den Platz. Nach einem kurzen Schauer hält sich das Wetter. 

Nach der Golfrunde essen wir gemeinsam zu Mittag in Laholm und parken auf dem kostenfreien Wohnmobilstellplatz der Stadt. Hier trinken wir einen Kaffee und essen herrlich frisch gebackene Kannelbulle bevor die beiden Richtung Göteborg fahren und ich Richtung Malmö. 

Abend parke ich das Wohnmobil auf einem öffentlichen Parkplatz am Yachthafen am Strand von Lomma. Der Wind weht noch und lässt das Wohnmobil schaukeln, der Blick über die Schiffe bei der untergehenden Sonne belohnt. Die Öresundbrücke ist bereits zu sehen. Morgen geht es nach Dänemark und morgen Abend ist die Fähre Rödby/ Puttgarden gebucht, denn das ist viel günstiger, als direkt am Schalter zu kaufen! 

Lasst Euch sanft in die Träume schaukeln.

 

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Schweden. Die Fähre Rowdy Puttgarden ist am Abend gebucht.

Ich habe Kopfschmerzen, mir ist übel, will ich nicht gehen?

Es ist kein weiter Weg bis zur letzten Ausfahrt in Schweden, nein, ich bin noch nicht soweit, ich möchte noch ein letztes Mal im schwedischen Supermarkt einkaufen. Ich liebe das. So fahre ich die letzte Ausfahrt raus und direkt zu einem Ica Maxi. Ich kaufe Brot, Kuchen und ein paar Süßigkeiten zum Mitbringen.

Jetzt geht es ohne Probleme über die Brücke, das hat super geklappt mit ÖresundPay und der Nummernschild Registrierung. Weiter geht es durch Dänemark. Wir halten auf dem Rastplatz vor der Brücke. Da wollte ich immer schon mal halten. Vor dem Fährhafen ist Stau. Wir haben noch Zeit und ich fahre auf den Parkplatz. Eine halbe Stunde Powernapping, anschließend ein Spaziergang mit Yuki. Um 9.30 fahren wir an Bord und um 20.45 parken wir das Fahrzeug auf dem Parkplatz „Grüner Brink“ auf Fehmarn. 

Mit einem schönen Sonnenuntergang zieht die Nacht ein und verheißt uns eine gute Nacht. Der Wind rauscht und wackelt am Fahrzeug. Ich bin zurück, gute Nacht.

 

Die Sonne weckt mich an diesem letzten Tag der Reise. Ich nehme sie und alle meine Erinnerungen mit. Ich freue mich und bin zutiefst dankbar für diese Erfahrungen und weiß - nach der Reise ist vor der Reise.

 

23. Reisetag

Am nächsten Morgen sind es noch ungefähr 60 Kilometer bis Karlstad. Ich gehe ein bisschen shoppen im großen Einkaufspark vor der Stadt, der alle Tage geöffnet ist. Eine Waschanlage gibt es dort allerdings nicht. 

Ich übernachte an einem kleinen See, mit Wanderwagen. Dieser Platz ist als Übernachtungsplatz in meiner Nordcamp app genannt und eignet sich hervorragend zum Gassi gehen. Der geht vergeht mit shoppen, schreiben, lesen und spazieren. Gute Nacht.

 

25. Reisetag

Der bedeckte Himmel am nächsten Morgen lädt zum Weiterfahren ein. 

Ich fahre Richtung Smögen. Der Bericht über die hübschen Fischerhäuser weckt die Lust, diese auch zu fotografieren. 

Ich erreiche Kilometer 5.555,5 auf meiner Tour und genau dort, gibt es ein Café. So ist es klar, dass ich anhalte, um dieses genau dort zu feiern. 

Bei Café Andra Bullar (Facebook) Wunderschöner Garten, liebevolle kleine ‚French Press bei einer Person. Man kann zwischen Brot und Waffel mit Obst und Schlagsahne wählen. Klar, dass ich mich für die Waffel entscheide. Sehr zu empfehlen, ich bin zutiefst dankbar, hier meinen Kilometererfolg zu feiern und es gibt 5 Sterne. Ich fahre weiter, denke noch, ich kann irgendwo am Rand der Straße schlafen, da bin ich bereits vor Smögen. Der einzige Platz, der um diese Zeit frei ist, ist vor der Brücke, direkt an der Straße. Bezahlt wird hier über eine App, das funktioniert super und die Übernachtung kosten 200 Skr. Ich kann von hier super den Sonnenuntergang fotografieren.

 

27. Reisetag

Heute morgen ist der Himmel verhangen und in der Nacht hat es bereits geregnet. Wie gut, dass ich alles bereits gestern Abend wieder verstaut habe. Ich entsorge auf dem Platz und fülle meinen Wassertank auf. Das geht hier super mit dem eigenen Schlauch und dem Wasserfilter. Ich verlasse die Insel im strömenden Regen. Nachdem ich heute morgen die Mail der Fährgesellschaft bekam, dass man früh da sein soll und es verstärkte Kontrolle gibt wegen der EM, hab ich kurz gestockt. Kurze Zeit später ruft mich mein Bruder an, der meinen Neffen in Südschweden beim Golfturnier besuchen will, weil der heute 22 wird. Kurzerhand die Fähre storniert und auf geht es ins 300 Kilometer entfernte Laholm. Die Freude ist groß und wir feiern den Geburtstag zu sechst in einem tollen, gemütlichen Lokal in Laholm. Ein gelungener Tag. 

 

Das Wohnmobil und der Nugget meines Bruders haben wir zum Schlafen auf dem Golfplatz abgestellt. Dort gibt es einen extra Bereich für „husbilar“. Danke dafür.